Porträtzeichnungen mit einem 14B-Bleistift, einem Verwischer und einem Radierer auf Kopierpapier sind eine faszinierende Technik, um ausdrucksstarke und detailreiche Porträts zu schaffen. Hier sind die typischen Entwicklungsschritte, die man bei einer solchen Zeichnung durchlaufen kann:
1. Vorbereitungen
• Materialwahl: Zuerst wird der 14B-Bleistift bereitgelegt, der durch seine sehr weiche Mine besonders dunkle und satte Linien erzeugt. Außerdem sind ein Verwischer oder Papierwischer (auch Tortillon genannt) und ein Radiergummi erforderlich. Kopierpapier bietet sich für diese Technik an, da es eine glatte Oberfläche besitzt, auf der der Bleistift gut gleitet.
• Motivauswahl: Ob aus der Vorstellung, von einem Foto oder einem Live-Modell – das Motiv des Porträts sollte gut vorbereitet und klar gewählt sein.
2. Skizze der Grundformen
• Mit leichtem Druck skizzierst du die Grundformen des Gesichts, z. B. den Umriss des Kopfes, die Position der Augen, Nase und Mund. Hierbei geht es um die Proportionen, nicht um Details.
• Die Linien sollten in diesem Stadium sehr leicht und kaum sichtbar sein, da sie später ausradiert oder überzeichnet werden.
3. Erarbeitung der Details
• Nachdem die groben Proportionen stimmen, kannst du beginnen, Details wie die Augen, Nase, Lippen und die Konturen des Gesichts zu zeichnen. Da der 14B-Bleistift sehr weich ist, solltest du vorsichtig mit dem Druck umgehen, um die Schattierungen nach und nach aufzubauen.
• Feinere Linien und Texturen, etwa in den Augenbrauen oder Wimpern, werden durch präzisere Striche hinzugefügt.
4. Schattierungen
• Mithilfe des Verwischers werden weiche Schattierungen erzeugt. Der 14B-Bleistift eignet sich hervorragend dafür, da er leicht verwischt und so sanfte Übergänge zwischen hellen und dunklen Bereichen geschaffen werden können.
• Du kannst Bereiche wie die Wangen, die Schatten um die Nase und unter dem Kinn verwischen, um das Gesicht plastischer wirken zu lassen.
5. Hervorheben von Lichtern und Kontrasten
• Der Radierer wird jetzt verwendet, um gezielt Lichter herauszuarbeiten. Zum Beispiel kann die Stirn, der Nasenrücken oder die Lippen durch das Radieren von Bleistiftstrichen aufgehellt werden.
• Auch Details wie Haarreflexe oder Glanzpunkte in den Augen lassen sich durch vorsichtiges Radieren hervorheben.
6. Verfeinerung der Konturen und Tiefen
• Nachdem die Grundschattierungen und Details sitzen, gehst du erneut über die Zeichnung, um die Konturen zu verstärken oder zusätzliche Details herauszuarbeiten.
• Mit dem 14B-Bleistift können tiefdunkle Bereiche, wie etwa im Schatten der Augen oder in den Haaren, weiter vertieft werden.
7. Feinschliff
• Zum Schluss überprüfst du die Gesamtkomposition. Kleine Unebenheiten werden korrigiert, und du arbeitest möglicherweise noch einmal mit dem Verwischer, um die Übergänge zwischen den verschiedenen Schattierungsstufen zu glätten.
• Auch kleine Details, wie die Struktur der Haut oder feine Haarsträhnen, können in diesem Stadium noch hinzugefügt werden.
8. Fixieren
• Da der 14B-Bleistift sehr weich ist und leicht verwischt, ist es empfehlenswert, die fertige Zeichnung mit einem Fixativ zu behandeln, um sie vor Verschmieren zu schützen.
Die Arbeit mit einem 14B-Bleistift erfordert viel Kontrolle, da die Mine weich ist und leicht dunkle, dicke Linien hinterlässt. Durch die Kombination mit dem Verwischer und dem Radiergummi lassen sich jedoch beeindruckende Effekte und ein lebendiges, ausdrucksstarkes Porträt schaffen.
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