Erwin Wurm – One Minute Sculptures im Kunstunterricht der 9. Klasse
Einführung in Erwin Wurm und seine Kunst
Erwin Wurm, ein österreichischer Künstler, hinterfragt mit seinen One Minute Sculptures die traditionelle Definition von Skulptur. Er kombiniert alltägliche Gegenstände mit dem menschlichen Körper, wodurch temporäre Kunstwerke entstehen. Die Betrachter*innen werden selbst zu einem Teil der Kunst, indem sie Wurms Anweisungen folgen und für eine Minute „lebende Skulpturen“ darstellen.
Unterrichtseinheit für die 9. Klasse
Diese Unterrichtseinheit ermöglicht es den Schüler*innen, Wurms künstlerisches Konzept kennenzulernen und selbst kreativ zu werden. Ziel ist es, die Grenzen zwischen Körper, Objekt und Kunstwerk zu hinterfragen, performative Kunst auszuprobieren und eigene Ideen in einer ästhetischen Form umzusetzen.
Ablauf der Unterrichtseinheit
1. Einstieg:
• Einführung in Erwin Wurm und seine One Minute Sculptures anhand von Bildern und kurzen Videobeispielen.
• Diskussion: Was macht eine Skulptur aus? Kann eine Skulptur zeitlich begrenzt sein?
• Ziel: Verständnis für Wurms Konzept entwickeln und Interesse an performativer Kunst wecken.
2. Praxisphase:
• Schüler*innen bringen Alltagsgegenstände mit (z. B. Kleidung, Bücher, Möbelstücke).
• In Kleingruppen entwickeln sie Anweisungen für eigene One Minute Sculptures, bei denen Körper und Gegenstände kreativ kombiniert werden.
• Gruppenmitglieder probieren die Anweisungen gegenseitig aus und werden selbst zur „Skulptur“.
3. Dokumentation:
• Die entstandenen Skulpturen werden fotografisch dokumentiert.
• Ergänzend können die Schüler*innen kurze Beschreibungen oder Anleitungen für ihre Skulpturen verfassen.
4. Vergleich und Reflexion:
• Parallelen zur Performancekunst (z. B. Marina Abramović) und interaktiven Installationen besprechen.
• Reflexion: Wie fühlt es sich an, Kunstwerk zu sein? Was passiert, wenn der eigene Körper Teil der Kunst wird?
Ergebnispräsentation
• Die Schüler*innen gestalten eine kleine Ausstellung der fotografischen Ergebnisse im Klassenraum oder als digitale Galerie.
• Besucher*innen können die Anleitungen nachstellen und selbst zu One Minute Sculptures werden.
Fazit der Unterrichtseinheit
Die Schüler*innen lernen, Kunst als etwas Lebendiges, Spielerisches und Alltagsnahes zu betrachten. Die Unterrichtseinheit verbindet performative Ansätze mit einem kreativen Umgang mit Objekten und fördert die Eigeninitiative sowie das künstlerische Selbstbewusstsein.
Dieser Ansatz eignet sich besonders für den Kunstunterricht der 9. Klasse, da er experimentelle, zeitgenössische Kunst erlebbar macht und gleichzeitig Spaß und Reflexion fördert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen